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Blog Weltreise 2008/2009

Gefiltert nach Tag tauchen Filter zurücksetzen

Indonesien

28. Februar 2009, Martin Erichsen - South East Asia

Nach einem Zwischenstopp in Sydney ging es endlich hoch nach Asien, genauer nach Denpasar auf Bali. Schon am Flughafen geht es chaotisch zu, all dass herrliche Durcheinander, welches ich in Australien und Neuseeland vermisst habe. Man weiß nie, was als nächstes passiert, das, wie der Lonely Planet so schön schreibt "Walking ATM Treatment", also eine Traube von Menschen um einen herum, die alle auf eine mehr oder weniger geschickte Art dein Geld wollen. Nachdem ich mich am Flughafen durchgekämpft hatte und trotz diverser Störfeuer meiner Begleiter endlich den öffentlichen Taxistand gefunden hatte, stand hinter mir direkt Karen aus England und fragte, ob wir uns nicht ein Taxi nach Kuta teilen sollten. Nachdem wir dann nach einer halben Stunde in Downtown angekommen sind haben wir uns im selben Hotel eingemietet und sind dann noch los, um den Ort zu erkunden.
Kuta ist in etwa das für Aussis, was El Arenal auf Mallorca für Deutsche ist. Also findet man hier neben Bars, Restaurants und Discotheken alle Art von Vergnügungen.
Jeder kennt sicher Nasi Goreng, das Nationalgericht Indonesiens. Natürlich hat die Küche hier wesentlich mehr zu bieten, aber da das Gericht auf keiner Speisekarte fehlt, eignet es sich perfekt zum Preisvergleich. Wir haben das den Nasi Goren Index getauft. die Preise variieren für das einfache Reisgericht doch sehr stark.

Nach einem Erholungstag haben wir dann entschieden, uns zu den Gili-Inseln vor der Nachbarinsel Lombok aufzumachen. Nach anstrengender Fahrt mit Minibus, Fähre, wieder Minibus und Lancha, einem kleinen Einbaum, sind wir endlich auf Gili Travangan angekommen, die größte Insel der drei Gilis (unter Backpackern kurz Gili T, M und A genannt). Es sieht dort im Grunde so aus wie auf allen solchen Inseln. Es hätte auch gut in Thailand sein können, natürlich gibt es auch hier Full-, Half, Quarter- und Was-nicht-sonst-noch für -Parties.
Ich war natürlich Tauchen, allerdings war das Riff durch das Dynamitfischen, Übertauchen und zuletzt El Nino stark beschädigt und wenig zu sehen. Schade.

Zurück in Kuta Stand die Weiterreise an und Karen und ich sind zusammen nach Java übergesetzt. Bali hat eine Sonderrolle in Indonesien: die Mehrheit der Bewohner sind Hindus und durch den Tourismus ist Bali überdurchschnittlich reich. Der Rest des Landes ist mehrheitlich islamisch, bis auf einzelne christliche Gemeinden auf einigen Inseln. Es ging also nun in das "richtige" Indonesien.
Un das hat viel zu bieten. Erster Stopp war Yogyakarte, das Zentrum der traditionellen javanischen Kultur und ist aufgrund ihrer zahlreichen Universitäten auch das Bildungszentrum des Archipels. Von dort aus haben wir einen Ausflug nach Borobudur gemacht, einer beeindruckenden buddhistischen Tempelanlage aus dem 9. Jahrhundert.

Das nächste Highlight lies nicht auf sich warten, der Vulkan Bromo, der mit seinen Schwefelschwaden ein spektakuläres Naturschauspiel bietet. Leider haben sich hier Karens und meine Wege getrennt, da sie weiter nach Jarkata wollte. Ich bin hingegen nach Surabaya und habe von dort einen Flugzeug nach Manado, im Norden der nächsten Insel, Sulawesi, genommen.
Lion Air, eine Indonesische Budget Airline hat nicht gerade eine beeindruckende Sicherheitshistorie. Gerade vor zwei Wochen ist auf Bali eine Maschine beim Anflug über das Rollfeld hinausgeschlittert, zum Glück wurde niemand verletzt. Ebenfalls die Gebetskärtchem in der Sitztasche konnten mich nicht ruhiger Stimmen. Aber wie man an diesem Blogeintrag sieht, hatte ich Glück.

Von Manado aus ging es zu meinem Ziel, den Bunaken Islands per Holzboot. Auf der Insel erwartete mich das Tauchresort, die Bunaken Divers. Mit dieser deutschen Tauchbasis habe ich eine Reihe wunderbarer Tauchgänge gemacht. Nicht ohne Grund gelten die Inseln als Tauchparadies, allerdings wegen der starken Strömung eher für Fortgeschrittene geeignet. Aber dafür wimmeln die Riffe, welche die Inseln umgeben, voller Leben.

Von Manado aus ging es wieder mit Lion Air (die sind eben bezahlbar) zurück nach Makassar, der Hauptstadt der Insel. Dort habe ich dann meinen nächsten Schritt geplant: nach Tana Toraja mitten auf Sulawesi. Die Region ist bekannt für ihre blutigen Beerdigungsfeiern. Im Bus habe ich dann noch James, einem Grafikdesigner aus UK kennengelernt. Wir haben uns dann mit Hilfe unseres einheimischen Führers Roller gemietet und haben die Gegend erkundet. Ein Lokaler Führer ist unabdingbar, denn ohne diesen findet man nicht heruas, wo und wann eine Beerdigung stattfinden. Man kann sich dieses blutige Spektakel, bei welchem zig Schweine und Wasserbüffel geopfert werden, als Reisender gegen eine Beteiligung an den enormen Kosten ansehen. Von einer Mittelklasse-Familie wird erwartet, dass sie um die 20 Wasserbüffel schlachtet. Alles in Allem kostet sie die Beerdigung etwa 20-30 Tausend US Dollar. Die Tiere werden auf der Feier geschlachtet, blutrot ist dort deshalb die dominierende Farbe. Ich habe keine Fotos hochgeladen, um keinen Tierfreund zu verletzen. Aber so stellt sich ein Vegatarier sicherlich die Hölle vor.

Zurück in Makassar hatten James und ich das Glück Iggs aus Spanien kennenzulernen und dann auch noch die Fähre auf die wöchentliche Insel Flores zu erwischen. Dort gibt es die wunderbaren Komodo Warane zu sehen und nebenbei ist das Areal um die vorgelagerten Inseln Komodo und Rincan eines der besten Tauchgebiete der Welt. Nach 14 Stündiger Überfahrt (wir waren die einzigen Weißen auf dem alten deutschen Schiff) kamen wir in Labuan Bajo auf Flores an. Die acht Tauchgänge im Kommodo National Park mit unserem Schottischen Tauchführer Ernest von Reefseekes waren bisland mit Abstand die besten in meiner gesamten Tauchkarriere. Iggs und ich waren sprachlos, als wir am Tauchspot Airfield das Glück hatten, in einen Schwarm Manta Rochen zu geraten. Wir waren von dreißig dieser Ungetüme umringt und wenn die Dinger nicht so Geschickt gewesen wären, hätten wir sie bestimmt gerammt. Da kannst du den berühmten Mantapoint auf Bali vergessen.

Wieder mit Lion Air (ich fordere mein Schicksal doch etwas heraus) ging es dann zurück nach Bali.
Dort war ich mit Herbie, eine Empfehlung meines Freundes Marco, tauchen. Wir sind hoch nach Jimbaran im Norden der Insel und dann noch zum besagten Manta Point. Leider war es nicht die Saison für die berühmten Mondfische, die jährlich Taucher anziehen. Aber Tauchen auf Bali ist ebenfalls Wahnsinn. Das Wrack in Jimbaran liegt direkt am Strand und ist einfach zu erkunden. Tolles Revier und ein Riffhai hat auch noch vorbeigeschaut.
Iggs und ich haben uns  auf Bali zwei Roller gemietet und die Insel erkunden. Ubud, der alte Königssitz ist beeindruckend. Der Vulkan Agung und die grüne Landschaft sowieso.

Ein toller Abschluss dieses Landes, von dem ich zu wenig gesehen habe. Von Denpasar ging es via Singapur nach Manila auf den Philippinen. Ich bin gespannt, was mich dort erwartet, das Tauchen dort soll ebenfalls absolut Spitze sein. Ich freue mich schon auf meine nächsten (Tauch-) Abenteuer auf den Philippinen.

Bilder Indonesien


Tauchen am Great Barrier Reef

20. Januar 2009, Martin Erichsen - Australia

Ich hätte mir doch in Deutschland ein Unterwassergehäuse für meine Digicam (IXUS 75) kaufen sollen, unterwegs bekommt man das natürlich nicht, kein Laden hat ein Gehäuse für so ein altes Modell vorrätig. Aber ich wollte nicht so viel mit mir herumschleppen und hatte auch das Gefühl, noch nicht genug Taucherfahrung zu haben. Deshalb gibt es von meinen Tauchabenteuern am Great Barrier Reef auch nur ziemlich langweilige Überwasserbilder:

Ich bin von Melbourne aus nach Cairns geflogen und dort mit Prodive auf eine dreitägige Tauchsafari gegangen. Das war schon ziemlich anstrengend, in den drei Tagen haben wir insgesamt 11 Tauchgänge gemacht (davon 2 Nachttauchgänge). Neu war für mich dabei, dass die Tauchgänge nicht geführt waren, ich musste mich also mit meinem Tauchbuddy Franz aus Südafrika selber im Riff zurechtfinden. Bisher war ich immer gewöhnt, schön gemütlich dem Tauchguide hinterherzuschwimmen. Die Orientierung hat dann aber alles in allem ganz gut geklappt und ich habe wieder was Neues gelernt.

Ich will gar nicht alles aufählen, was ich gesehen habe, deshalb hier nur die Highlights: mehrere Graue Riffhaie, Weissspitzen-Riffhaie, einen jungen Adlerrochen, viele Schildkröten, Nemos natürlich und eine Reihe Riesenbarsche.

Nach Cairns ging es zum Yongala Wrack nach Ayr (nahe Townsville), einem der besten Wracktauchplätze der Welt. Die SS Yongala ist 1911 in einen Sturm geraten und ohne eine Spur gesunken. Das Wrack wurde erst 1958 an der Küste vor Ayr auf halben Weg zwischen Küste und GBR entdeckt. Die Leichen der 122 Opfer wurden nie geborgen und die Reste befinden sich immer noch im Innern des Wracks. Ganz schön unheimlich. Bei Tauchern beliebt ist die Yongala, weil sie wie ein Magnet auf Fische wirkt. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll und es werden ab und zu auch die aggressiven Bullenhaie gesichtet, allerdings hatte ich nicht so viel Glück. Aber die Tauchgänge waren sagenhaft, die Höhepunkte: ein großer Schwarm eleganter Barrakudas und ein riesiger über zwei Meter langer Queensland Grouper.

Bilder Cairns und Townsville


Feuerland

01. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Innlandsflüge in Süd- und Mittelamerika sind verdammt teuer, aber diesmal habe ich mir den Luxus gegönnt und bin von Santiago nach Punta Arenas nahe der Magellanstraße geflogen und habe so die 2.200 km in knapp fünf Stunden (mit Zwischenlandungen) zurückgelegt. 

Leider fing gerade die Saison in Punta Arenas erst an und so sagte man mir im Reisebüro, dass für einen Individualreisenden momentan leider keine Touren angeboten werden. Nur Gruppen könnte man Exkursionen anbieten. So habe ich mir im Hostel ein Fahrrad gemietet und ein wenig die Umgebung erkundet. Abends war ich lecker Essen und am nächsten Tag ging es dann direkt weiter nach Ushuaia in Argentinien.

Nach 13 Stunden Busfahrt auf Schotterpisten, Überquerung der Magellanstraße und der argentinischen Grenze bin ich endlich in Ushuaia angekommen, dem selbsternannten "Ende der Welt". Zumindest der Titel "Stadt am Ende der Welt" lässt sich rechtfertigen, denn per Definition gilt Ushuaia mit 80.000 Einwohnern als Stadt und weiter südlich findet man nur noch kleine Siedlungen, beispielsweise Puerto Williams auf chilenischer Seite mit 8.000 Einwohnern.

In Ushuaia war ich im Parque Nacional de Tierra del Fuego wandern, bin dort den wunderschönen dreistündigen Küstenpfad gelaufen und habe den zweistündigen Aufstieg (1000 Höhenmeter) zum Cerro Guanaco gemeistert.

Das Highlight waren aber definitiv meine zwei Tauchgänge im Beagle Kanal, bei 6 Grad Wassertemperatur! Der Spass war relativ teuer, 150 US$, aber ich wollte unbedingt den Stempel in meinem Tauchlogbuch. Außerdem muss man bei den Temperaturen einen Trockenanzug verwenden, welcher etwas Erfahrung in der Handhabung voraussetzt. So hatte ich dann auch beim ersten Tauchgang Probleme mit der Tarierung. Man muss zusehen, dass man waagerecht im Wasser liegt: sobald man den Oberkörper absenkt, geht die Luft des Trockenanzuges in die Beine und man bekommt diese dann nicht mehr herunter und hängt ziemlich schief im Wasser. Da hilft nur eine langsame Rolle vorwärts. Aber trotz der Schwierigkeiten und einer Sicht von nur 6 Metern habe ich dennoch viele Krabben (tellergroße King Crabs), Krebse, Langusten und andere Schalentiere gesehen. Der Boden des Kanals ist voll damit, es gibt fast keinen Platz, um seine Flosse dort abzusetzen.

Der zweite Tauchgang war auch ok, vor allem die riesigen Algen, Kelbs genannt, waren beeindruckend. Diese ragen vom Boden bis zur Wasseroberfläche und bilden einen Unterwasserurwald, der wunderschön anzusehen ist, vor allem wenn die Sonne von oben hereinscheint.

Bilder Feuerland