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Blog Weltreise 2008/2009

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Die Linien von Nazca

06. Oktober 2008, Martin Erichsen - Americas

Nachdem ich mich vom anstrengenden Vortag erholt habe ging es um 8 Uhr los in Richtung Flugfafen.

Die Hauptattrakion und der Touristenmagnet in Nazca sind die Nazca-Linien mitten in der Wüste, die man erst in den 20er Jahren entdeckt hat. Die Linien wurden von der prekolumbianischen Nazca-Kultur errichtet. Wie und warum ist allerdings bis heute ungeklärt und es gibt viele zum Teil sehr abenteuerliche Theorien. Eine deutsche Mathematikerin, Maria Reiche, hat ihr Leben der Erforschung der Linien gewidmet und laut ihrer Theorie wurden die Linien mit Hilfe von Seilen und komplexen mathematischen Berechnungen erschaffen. Erich von Däniken sieht in den Linien natürlich wieder mal einen Beweis für ausserirdische Besucher auf unserem schönen blauen Planeten.

Für 60 US$ (der Preis variiert je nach Saison zwischen 40 und 90 US$) kann man in einer kleinen Chessna zu fünft einen halbstündigen Überflug machen und kaum ein Tourist lässt sich den entgehen. Ich hatte Glück und durfte vorne neben dem Piloten sitzen und hätte so im Notfall eingreifen können. Aber unser Pilot war mit seinen 6.000 Flugstunden ein alter Hase und so konnten wir beruhigt unsere Fotos schießen und sind sicher wieder gelandet.

Bilder Nazca


Islas Ballestas und Paracas

05. Oktober 2008, Martin Erichsen - Americas

Ich habe mich nun Richtung Pisco aufgemacht, um die Islas Ballestas zu besuchen, die Galapagos Inseln für Arme wie der Lonely Planet zu berichten weiss. Die Pazifikküste Perus ist extrem artenreich, denn das kalte planktonreiche Wasser des Humboltstroms bietet eine ideale Nahrungsgrundlage für viele Fischarten. Die Islas Ballestas sind Brutstätte unzähliger Vogelarten und Kinderstube von Pinguinen, Robben, Seelöwen und werden immer noch zur Gewinnung von Guano genutzt, Perus Exportschlager im 19. Jahrhundert.

Von Paracas aus, 15km südlich von Pisco, werden zweistündige Bootstouren angeboten und so hatte ich geplant, in Pisco zu übernachten. Ich habe zwar von dem Erdbeben im August letzten Jahres gelesen (7.9 auf der Richterskala, das Epizentrum lag 40km von Pisco entfernt im Meer war), dachte aber, dass ein Jahr später wieder Normalität eingekehrt wäre. Die Stadt wurde zu 70% zerstört und ich wollte erst dem Taxifahrer nicht glauben als er mir sagte, in Pisco gäbe es keine Übernachtungsmöglichkeiten, ich nahm an, es handle sich um die üblichen Tricks, um eine Provision herauszuschlagen. Als wir allerdings im Zentrum ankamen, war ich wirklich betroffen. Es war kaum ein unbeschädigtes Haus zu finden, die Kirche an der Plaza de Armas komplett zerstört, Staub und Schutthaufen überall. Die Menschen wohnen immer noch in provisorischen Holzhütten und natürlich kein Hotel weit und breit in Sicht. So bin ich dann doch dem Rat meines Fahrers gefolgt und habe in Paracas übernachtet.

Der nachste Tag sollte ziemlich heftig werden. Um 8 Uhr ging es per Boot raus zu den Inseln, und ich habe geknipst wie ein Verrückter, bei der Kulisse ist das nicht verwunderlich. Um 10 Uhr war ich wieder im Hotel und wollte nach Nazca weiterreisen, habe dann aber eine weitere Tour gebucht: Besuch des Nationalparks von Paracas (hier gibt es eine von Eisenablagerungen rotgefärbte Wüste, wilde Buchten und steile Kliffs zu sehen), Mittagessen, Fahrt nach Ica zur Wein- und Pisco-Probe, Weiterfahrt in die Oase von Huacachina inklusive Buggyfahrt durch die riesigen Sanddünen, Sandboarding die Dünen herunter und zu guter letzt die zweistündige Busfahrt nach Nazca. Abends bin ich, wie man sich vorstellen kann, todmüde ins Bett gefallen.

Bilder Paracas


Lima

04. Oktober 2008, Martin Erichsen - Americas

Nach problemlosem Flug von Mexiko City über Houston nach Lima mit Continental Airlines bin ich gut in Peru angekommen. Das von mir reservierte Hitchhikers Hostel im noblen Stadtteil Miraflores war auch in Ordnung, es gibt einen Flughafentransfer, WLAN, Küche und nette Gemeinschaftsräume. Leider ist es etwas laut und ich war in einer etwas muffeligen Holzhütte im Innenhof untergebracht.

Lima ist einen andere Nummer als Mexiko City, es gibt keine U-Bahn und auch kein einheitliches Nahverkehssystem. Alles läuft über Collectivos, kleine Busse die fast auseinanderfallen und ihre Route einfach lauthals ausrufen. Es ist also ein kleines Abenteuer sich in der Stadt fortzubewegen, wenn man nicht für jeden Weg ein Taxi nehmen möchte. Das allgegenwärtige Verkehrschaos und der Smog geben einem den Rest.

Trotzdem hat die Stadt ihren Charme, sie ist zwar hässlich,schmutzig, chaotisch, aber es gibt viele Bars, Clubs, gute Restaurants, einige Museen und auch Powershopper kommen auf ihre Kosten. Die Limeños sind sehr freundlich und hilfsbereit, so dass man hier leicht mehr als die bei vielen Touris üblichen zwei Tage verbringen kann.

Ich habe am zweiten Tag einen Ausflug nach Pachacamac gemacht, einer 30 km entfernten Pre-Inka-Tempelanlage, welche 200 n. Ch. von der sogenannten Pachacamac-Kultur errichtet und von nachfolgenden Kulturen und den Inkas nach Eroberung des Gebiets weitergenutzt wurde. Im Gegensatz zu den Ruinen in Mexico liegt diese in der küstennahen Wüste (die gesamte Küste Perus ist absolut trocken, weil der kalte Humboldtstrom die Regenbildung verhindert) und besonders der Sonnentempel und der Palast der Jungfrauen ist sehenswert. Ich habe 5 EUR für einen Führer investiert und konnte so mit Hilda, einer 24 jährigen Touristikstudentin, Spanisch üben und wir hatten viel Spaß.

Die Peruaner lieben eigentlich ihre Inka Kola, ein fürchterlich süßes, nach Kaugummi schmeckendes qietschgelbes Getränk. Die hier beworbene und angeblich sehr gesunde Peru Cola habe ich noch nicht in den Läden gefunden.

Bilder Lima