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Blog Weltreise 2008/2009

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Fiesta in Copacabana

30. Oktober 2008, Martin Erichsen - Americas

Als ich in Copacabana in meinem Hotel eincheckte, kam ich ins Gespräch mit dem Pärchen an der Rezeption, Paola und Reynaldo. Nach kurzem Smalltalk fragten sie mich, ob ich gerne tanzen würde. Klar, und schon wurde ich zur ersten Geburtstagsfeier ihres kleinen Sohnes Andry eingeladen. Ich war doch sehr erstaunt, dass die einen Wildfremden zu einer so privaten Feier einladen.

So habe ich mich dann abends in meiner extra für die Party gekauften Wolljacke mit Andenmuster auf den Weg ins "Christal Palace" gemacht. In der riesigen kaum gefüllten Halle war ich neben dem kleinen Geburtstagskind wohl die Hauptattraktion des Abends. Nach einer kurzen Zeit und einigen Bierchen fühlte ich mich aber dann ziemlich wohl und der Onkel von Paola aus dem fernen Santa Cruz gesellte sich zu mir. Da er auch keinen kannte, haben uns als wir noch im Stande dazu waren gut unterhalten und verstanden.

Es wurde unglaublich viel getrunken, vor allem Bier. Als Gastgeschenk sind wie bei unseren Studiparties Bierkästen üblich. Allerdings ist es in Bolivien Sitte, immer mehr Kästen mitzubringen, als der Gastgeber beim letzten mal auf der eigenen Feier mitgebracht hat. Deshalb rücken die Gäste mit vier oder fünf Kästen pro Person an und die Flaschen sind alle geöffnet, damit auch alles ja am gleichen Abend vernichtet wird.

Neben Bier bekommt man noch alle Nase lang Singani, dem Perus Pisco und Italiens Grappa ähnlichem Nationalgetränk, angeboten und so waren meine Beine nach kurzer Zeit gelockert, ich habe getanzt und den Latinos mal gezeigt, was Rythmusgefühl ist. Am Ende des Abends war ich wie alle anderen im Cristal Palace ordentlich blau und weiss nicht mehr genau, wie ich nach Hause gekommen bin.


Die letzte Woche in Oaxaca

22. September 2008, Martin Erichsen - Americas

Nun ist der Monat auch schon wieder um und mein Sprachkurs in Oaxaca beendet. Die Zeit ist wie im Flug vergangen, insbesondere die letzte Woche. Nach dem Dia de la Independencia ging es mir gesundheitlich endlich besser, Moctezuma ward besiegt und ich konnte glücklicherweise wieder normal essen und vor allem trinken :-)

Den folgenden Freitag haben wir meinen Abschied ausgiebig im Cafe Central gefeiert und wie immer war es ein toller Abend mit viel Mezcal und Tanz. 

Am Samstag nach meiner Abschiedfeier war ich sogar sportlich, ich bin mit Omarah auf den Monte Alban gewandert, der alten Hauptstadt der Zapotheken. Monte Alban ist 5 km von Oaxaca entfernt und jemand in der Schule hat Omarah erzählt, man könne in einer Stunde hinwandern. Wir haben allerdings 3 Stunden benötigt, denn es waren zusätzlich 400 Höhenmeter zu überwinden, nicht zu schweigen von der befahrenen Strasse ohne Bürgersteig, auf der wir ständig den Autos, Bussen und Lastwagen ausweichen mussten. Samstag Abend habe ich mich von Anastasia, Tauno und seiner Tocher Rue verabschiedet, die ich in meiner ersten Woche in Oaxaca kennengelernt habe. Anschließend hatte ich noch genug Energie um mit Joseph, Omara und Jospehs Intercambio (samt ihren Freundinnen) in die Cantinita zu gehen und, da führt in Mexico kein Weg dran vorbei, ordentlich abzutanzen.

Bilder Oaxaca


El Grito

17. September 2008, Martin Erichsen - Americas

Heute wird in Mexiko der "Dia de la Independencia" gefeiert, einer der wichtigsten Feiertage des Landes. Die Festivitäten beginnen schon am Vorabend, man trifft sich mit der Familie oder geht mit Freunden zum Zocalo, dem zentralen Platz der Stadt. Dort wird ausgelassen gefeiert und getrunken und auf den "Grito" gewartet. Um 23 Uhr ist es dann soweit, in Mexiko-City verkündet der Präsident, hier in Oaxca der Gouverneur, dreimal hintereinander "Viva Mexico!", eine Glocke wird dazu geläutet und anschließend die Nationalhymne gesungen. Dann geht die Party erst richtig los und in den Bars und Clubs wird bis zum Morgengrauen gefeiert.

Mein Intercambio Rafa hatte mich eingeladen, mit seiner Familie zu feiern, und da konnte ich natürlich nicht nein sagen. Leider war mein Magen immer noch nicht in Ordnung und ich habe den ganzen Abend keinen Alkohol getrunken und auch nur wenig von der traditionellen Pozole gegessen, einem sehr leckerem Maiseintopf aus vorkolumbianischer Zeit. Rafa und ich sind schon um halb neun im Haus seiner Schwiegermutter angekommen und waren die ersten Gäste. Es dauerte weitere zwei Stunden bis zumindest der Großteil der Familie anwesend war. Nach dem Grito um 23 Uhr wurde dann gegessen und gegen 1 Uhr waren alle außer Rafa, der aus Prinzip keinen Alkohol mehr trinkt und mir krankheitsbedingtem Abstinenzler, angetrunken und die Fiesta kam so langsam in Schwung. Gut, bis dahin waren insgesamt viereinhalb Stunden zu überbrücken, ich sah den Grito im Fernsehen anstatt live auf dem Zocalo inmitten hunderter ausgelassener Patrioten und das anschließende Feuerwerk konnte ich aus sicherer Distanz anstatt aus nächster Nähe mitverfolgen. Ich will aber nicht nicht ungerecht sein, ich kränkelte ja und  war deshalb nicht in Top-Stimmung und hatte dennoch einen schönen Abend, wie die Fotos beweisen:

Bilder El Grito