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Blog Weltreise 2008/2009

Buenos Aires

26. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Bilder Buenos Aires

In BA war ich insgesamt dreimal, das erste Mal ein paar Tage, um mich von der Einsamkeit Patagoniens zu erholen. Dann bin ich zu den Wasserfällen nach Iguazu aufgebrochen und habe einen Abstecher nach Rio gemacht und bin für einen kurzen Zwischenstopp zurückgekommen. Nach der Rückkehr aus Montevideo habe ich hier Weihnachten gefeiert und dann am 27. Dezember Südamerika in Richtung Australien verlassen.

Ich habe alle drei Male in Palermo übernachtet, dem In-Viertel von BA, in dem es von Bars, Clubs und Stundenhotels nur so wimmelt. Also der beste Standort, um den Tag zu Nacht zu machen. Das muss man in Argentinien aber im Allgemeinen und in BA im Besonderen, denn die Argentinier gehen generell spät aus, ein typischer Abend sieht wie folgt aus: 22 Uhr mit Freunden essen gehen, um 24 Uhr in eine Bar und dann um 2 Uhr bis morgens in den Club. Die Straßen Palermos sind demnach bis spät in die Nacht bevölkert. Gerade BA ist als Partystadt bekannt, in der man jeden Abend in der Woche bis zum Morgengrauen Tanzen gehen kann.

Ich war allerdings insgesamt nur dreimal aus, immer mit Leuten, die ich im Hostel kennengelernt habe: das erste Mal mit zwei Brasilianerinnen, einem Ami und einem Argentinier. Wir haben riesige Milanesas Napolitanas gegessen und anschließend in einer Bar zur Verdauung ein paar Cocktails hinterhergeschüttet. Das zweite mal war ich mit einer Gruppe Deutscher unterwegs, mit denen ich von Pub zu Pub gezogen bin und Unmengen von Quilmes getrunken habe. Zuletzt bin ich Weihnachten ausgegangen. Im Hostel gab es ein BBQ, um Mitternacht ein Feuerwerk (fühlte sich an wie Silvester) und anschließend sind alle auf die Club69 Party gegangen und haben dort ordentlich abgetanzt.

Ich bin sogar aus Palermo herausgekommen und habe mir die Stadt angesehen: Casa Rosada, den Präsidentenpalast, Kathedrale, Parlament, den berühmten Friedhof von Recoleta (habe leider das Grab von Evita nicht gefunden), war Sonntags auf der Feria de Mataderos, im Malba (Museo de Arte Latinoamericano de Bünos Aires) und im Museo de Arte Moderno.


Rio, Rio, Rio

20. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Von Foz Iguazu konnte ich es mir nicht nehmen lassen, einen Abstecher nach Rio zu machen. Mit dem Bus weitere 20 Stunden, aber diese Distanz erscheint mir mittlerweile wie ein Klacks.

So bin ich Sonntags in Rio angekommen, der laut Michael Stripe (R.E.M.) die "Most Sexiest City in the World". Ich hatte mich etwas geärgert, da ich das Wochenende verpasst habe, aber das völlig zu Unrecht. In Rio kann man jeden Abend ausgeben und feiern. Ich bin in einem netten kleinen Hostel abgestiegen, dem Brazil Hostel im zentralen Stadtteil Lapa, das von drei Argentinierinnen und einer Mexikanerin betrieben wird. Die Mädels waren sehr nett und haben alle Gäste wie Freunde behandelt. Wir sind Abends alle ins Sambodromo gegangen und haben die Proben für die Sambaumzüge an Karneval beobachtet. Die Stimmung war schon richtig toll, ich muss unbedingt noch einmal im Leben in Rio Karneval feiern!

Anschliessend ging es dann auf eine Favela-Party, das gesamte Hostel ist im Bus in eine Favela nahe der City of God (bekannt aus dem gleichnamigen Film) gefahren und wir sind dann in eine Disko, wo die Einheimischen zu brasilianischem Funk tanzen. Unglaublich! Die Musik ist simpel, die Texte sehr explizit, die Mädels bewegen ihren Hintern wie in den schlechtesten Gangsterrap-Videos und die Jungs stehen da hinter und genießen die Aussicht. Nach zwei Stunden um 2 Uhr ging es dann wieder zurück, vermutlich wäre es dann für uns mit steigendem Alkohol-Level zu gefährlich geworden.

Die nächsten zwei Tage waren wir dann auch jeden Abend unterwegs. Tagsüber habe ich mir die Strände Ipanema und Copacabana angesehen, war auf dem Zuckerhut und dem Christus. Leider war es die drei Tage immer bewölkt und hat häufig geregnet. Der Vorteil ist, es ist nicht so unerträglich heiss und die Stadt zeigt ein anderes auch sehr schönes Gesicht. Ich hatte dann etwas Glück im Unglück, als ich mit der Seilbahn zum Christus und Zuckerhut hochgefahren bin, hat sich die Wolkendecke kurz aufgetan und ich konnte ein paar stimmungsvolle Bilder schiessen.

Bilder Rio de Janeiro

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Patagonien

15. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Bilder Patagonien

Von Feuerland aus habe ich mich dann auf den Rückweg in die "Zivilisation" gemacht, durch Patagonien hoch mit dem Bus nach Buenos Aires. Zum Glück sind die argentinischen Busse die besten, die ich bis jetzt erlebt habe: in der ersten Klasse hat man 180 Grad Liegesitze, eigenes TFT-Display am Sitz mit aktuellen Filmen, bekommt abends einen Aperitif und warmes Abendessen serviert, morgens wird man mit Frühstück geweckt. So kann kann dann auch die 20 bis 25 stündigen Busfahrten gut ertragen. Die Entfernungen hier im Süden Argentiniens sind enorm, man unterschätzt die Größe des Landes gerne.

Von Ushuaia habe ich den Bus nach Calafate genommen. In der Gletscherregion ist die Hauptattraktion der Gletscher Perito Moreno. Als ich Abends in Calafate ankam hatte ich nicht reserviert, eine Angewohnheit noch aus Peru und Bolivien, wo man immer eine günstige Unterkunft bekommen hat (und man kann sich die Behausung auch direkt anschauen und bei Missfallen weitersuchen konnte). In Patagonien sieht die Situation aber anders aus, die Touristenorte sind in der Hauptsaison, die wir jetzt haben, überfüllt und die meisten Hotels und Hostels ausgebucht. Nicht zu erwähnen das die Preise auch gesalzen sind und fast deutsches Niveau erreichen. So kam ich um Mitternacht an und stand vor verschlossenen Türen. Ich habe dann noch ein Doppelzimmer gefunden, für schlappe 70 EUR die Nacht. In Bolivien bin ich in einem vergleichbaren Zimmer für ein Zehntel des Preises untergekommen.

Am nächsten Tag habe ich dann eine Tour zum Gletscher gemacht, einer der wenigen Gletscher der trotz Klimärwärmung noch wächst. Die Gletscherwand ist ca. 30 Meter hoch und ständig brechen Eisbrocken ab und fallen mit Getöse ins Wasser. Ein tolles Naturspektakel.

Nächster Stopp war El Chalten, ein kleines Örtchen 5 Stunden mit dem Bus entfernt von Calafate. Hier kann man eigentlich nichts machen als im Fitz Roy Range und dem Nationalpark Los Glacieres zu wandern. Das habe ich dann zwei Tage und zwei siebenstündige Tagestouren gemacht. Der Fitz Roy Gipfel und Cerro Torre sind beeindruckend, die beiden Berge sehen so unreal aus, als ob sie aus einem Märchen kämen. Auf den Fotos ist der Fitz Roy der rechte Gipfel der Doppelspitze, die aussieht wie das Dolomiti-Eis von Langnese. Den Cerro Torre habe ich nicht drauf, denn der war leider immer wolkenverhangen.

Puerto Madryn

Puerto Madryn ist vor allem bekannt für die Right Whale, die hier von September bis Mitte Dezember ihr Jungen zur Welt bringen und sich dann auf den Weg in die Antarktis, mit seinen planktonreichen Gewässern, machen. Ich habe die letzten Nachzügler erwischt: eine Mutter mit einem noch relativ kleinen Jungen, den sie gerade gesäugt hat. Nach der Mahlzeit ist der Kleine wohl übermütig geworden und hat eine ganze Menge Sprünge gemacht, die ich festhalten konnte. Das passiert relativ selten, insofern hat mich diesmal mein Glück nicht im Stich gelassen.

Ich wollte ursprünglich in Puerto Madryn noch Tauchen gehen, aber wegen des Regens und hohen Seegangs war das Wasser zu aufgewühlt, und so ist daraus nichts geworden.

Nach Puerto Madryn ging es nach Bariloche. Unser Bus hatte dann auf der Hälfte der Strecke mit der Lichtmaschine Probleme, so dass wir auf einen Austauschbus warten mussten und so hat sich die 20 stündige Fahrt nochmal um 5 Stunden verlängert. Aber Dank der bequemen argentinischen Bussen war das erträglich. Bariloche ist das Tor zur Seenregion und es sieht dort aus wie in der Schweiz: tiefblaue Seen umrandet von schneebedeckten Dreitausendern. Es ist eines der grössten Skigebiete Südamerikas und im Sommer ideal zum Wandern und Fahrradfahren. Letzteres habe ich dann auch gemacht und mir ein Fahrrad gemietet und bin über drei Stunden geradelt. Ganz schön anstrengend, der Rundkurs war doch sehr hügelig.