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Blog Weltreise 2008/2009

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Iguazu

17. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Ein Muss auf jeder Südamerikareise sind die Wasserfälle von Iguazu. Diese sind, was den jährlichen Durchfluss betrifft, die größten Wasserfälle der Welt. Auf argentinischer und brasilianischer Seite findet man extrem gut entwickelte Besucherzentren, die beide einen Besuch wert sind: in Argentinien wandert man direkt ober- und unterhalb der Wasserfälle, kann eine Dusche im Schlauchboot nehmen, das einen direkt in die Wasserfälle fährt. Der Hauptwasserfall, Garganta de Diabolo (Rachen des Teufels) kann man über eine Aussichtsplattform direkt an der Kante des Rachens beobachten. Beeindruckend. Man sollte allerdings damit rechnen, dass man überall ordentlich nass wird, aber in Iguazu ist es tropisch heiß, so dass man auch schnell wieder trocknet. Für die argentinische Seite sollte man einen ganzen Tag einplanen und morgens spätestens um 10 Uhr aufbrechen.

Die brasilianische Seite ist ebenfalls beeindruckend, von dort hat meinen einen direkten Blick auf die Wasserfälle von der gegenüberliegenden Seite und bekommt so einen besseren Überblick. Hier reicht definitiv ein halber Tag, um die Aussichtsplattformen abzuklappern.

Puerto Iguazu in Argentinien ist ein verschlafenes Nest und abends nicht wirklich viel zu erleben. Foz de Iguazu auf brasilienischer Seite ist schon eine Großstadt mit ca. 200.000 Einwohnern und bietet eine ganze Reihe guter Restaurants und Bars.

Bilder Iguazu Wasserfälle


Patagonien

15. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Bilder Patagonien

Von Feuerland aus habe ich mich dann auf den Rückweg in die "Zivilisation" gemacht, durch Patagonien hoch mit dem Bus nach Buenos Aires. Zum Glück sind die argentinischen Busse die besten, die ich bis jetzt erlebt habe: in der ersten Klasse hat man 180 Grad Liegesitze, eigenes TFT-Display am Sitz mit aktuellen Filmen, bekommt abends einen Aperitif und warmes Abendessen serviert, morgens wird man mit Frühstück geweckt. So kann kann dann auch die 20 bis 25 stündigen Busfahrten gut ertragen. Die Entfernungen hier im Süden Argentiniens sind enorm, man unterschätzt die Größe des Landes gerne.

Von Ushuaia habe ich den Bus nach Calafate genommen. In der Gletscherregion ist die Hauptattraktion der Gletscher Perito Moreno. Als ich Abends in Calafate ankam hatte ich nicht reserviert, eine Angewohnheit noch aus Peru und Bolivien, wo man immer eine günstige Unterkunft bekommen hat (und man kann sich die Behausung auch direkt anschauen und bei Missfallen weitersuchen konnte). In Patagonien sieht die Situation aber anders aus, die Touristenorte sind in der Hauptsaison, die wir jetzt haben, überfüllt und die meisten Hotels und Hostels ausgebucht. Nicht zu erwähnen das die Preise auch gesalzen sind und fast deutsches Niveau erreichen. So kam ich um Mitternacht an und stand vor verschlossenen Türen. Ich habe dann noch ein Doppelzimmer gefunden, für schlappe 70 EUR die Nacht. In Bolivien bin ich in einem vergleichbaren Zimmer für ein Zehntel des Preises untergekommen.

Am nächsten Tag habe ich dann eine Tour zum Gletscher gemacht, einer der wenigen Gletscher der trotz Klimärwärmung noch wächst. Die Gletscherwand ist ca. 30 Meter hoch und ständig brechen Eisbrocken ab und fallen mit Getöse ins Wasser. Ein tolles Naturspektakel.

Nächster Stopp war El Chalten, ein kleines Örtchen 5 Stunden mit dem Bus entfernt von Calafate. Hier kann man eigentlich nichts machen als im Fitz Roy Range und dem Nationalpark Los Glacieres zu wandern. Das habe ich dann zwei Tage und zwei siebenstündige Tagestouren gemacht. Der Fitz Roy Gipfel und Cerro Torre sind beeindruckend, die beiden Berge sehen so unreal aus, als ob sie aus einem Märchen kämen. Auf den Fotos ist der Fitz Roy der rechte Gipfel der Doppelspitze, die aussieht wie das Dolomiti-Eis von Langnese. Den Cerro Torre habe ich nicht drauf, denn der war leider immer wolkenverhangen.

Puerto Madryn

Puerto Madryn ist vor allem bekannt für die Right Whale, die hier von September bis Mitte Dezember ihr Jungen zur Welt bringen und sich dann auf den Weg in die Antarktis, mit seinen planktonreichen Gewässern, machen. Ich habe die letzten Nachzügler erwischt: eine Mutter mit einem noch relativ kleinen Jungen, den sie gerade gesäugt hat. Nach der Mahlzeit ist der Kleine wohl übermütig geworden und hat eine ganze Menge Sprünge gemacht, die ich festhalten konnte. Das passiert relativ selten, insofern hat mich diesmal mein Glück nicht im Stich gelassen.

Ich wollte ursprünglich in Puerto Madryn noch Tauchen gehen, aber wegen des Regens und hohen Seegangs war das Wasser zu aufgewühlt, und so ist daraus nichts geworden.

Nach Puerto Madryn ging es nach Bariloche. Unser Bus hatte dann auf der Hälfte der Strecke mit der Lichtmaschine Probleme, so dass wir auf einen Austauschbus warten mussten und so hat sich die 20 stündige Fahrt nochmal um 5 Stunden verlängert. Aber Dank der bequemen argentinischen Bussen war das erträglich. Bariloche ist das Tor zur Seenregion und es sieht dort aus wie in der Schweiz: tiefblaue Seen umrandet von schneebedeckten Dreitausendern. Es ist eines der grössten Skigebiete Südamerikas und im Sommer ideal zum Wandern und Fahrradfahren. Letzteres habe ich dann auch gemacht und mir ein Fahrrad gemietet und bin über drei Stunden geradelt. Ganz schön anstrengend, der Rundkurs war doch sehr hügelig.


Feuerland

01. Dezember 2008, Martin Erichsen - Americas

Innlandsflüge in Süd- und Mittelamerika sind verdammt teuer, aber diesmal habe ich mir den Luxus gegönnt und bin von Santiago nach Punta Arenas nahe der Magellanstraße geflogen und habe so die 2.200 km in knapp fünf Stunden (mit Zwischenlandungen) zurückgelegt. 

Leider fing gerade die Saison in Punta Arenas erst an und so sagte man mir im Reisebüro, dass für einen Individualreisenden momentan leider keine Touren angeboten werden. Nur Gruppen könnte man Exkursionen anbieten. So habe ich mir im Hostel ein Fahrrad gemietet und ein wenig die Umgebung erkundet. Abends war ich lecker Essen und am nächsten Tag ging es dann direkt weiter nach Ushuaia in Argentinien.

Nach 13 Stunden Busfahrt auf Schotterpisten, Überquerung der Magellanstraße und der argentinischen Grenze bin ich endlich in Ushuaia angekommen, dem selbsternannten "Ende der Welt". Zumindest der Titel "Stadt am Ende der Welt" lässt sich rechtfertigen, denn per Definition gilt Ushuaia mit 80.000 Einwohnern als Stadt und weiter südlich findet man nur noch kleine Siedlungen, beispielsweise Puerto Williams auf chilenischer Seite mit 8.000 Einwohnern.

In Ushuaia war ich im Parque Nacional de Tierra del Fuego wandern, bin dort den wunderschönen dreistündigen Küstenpfad gelaufen und habe den zweistündigen Aufstieg (1000 Höhenmeter) zum Cerro Guanaco gemeistert.

Das Highlight waren aber definitiv meine zwei Tauchgänge im Beagle Kanal, bei 6 Grad Wassertemperatur! Der Spass war relativ teuer, 150 US$, aber ich wollte unbedingt den Stempel in meinem Tauchlogbuch. Außerdem muss man bei den Temperaturen einen Trockenanzug verwenden, welcher etwas Erfahrung in der Handhabung voraussetzt. So hatte ich dann auch beim ersten Tauchgang Probleme mit der Tarierung. Man muss zusehen, dass man waagerecht im Wasser liegt: sobald man den Oberkörper absenkt, geht die Luft des Trockenanzuges in die Beine und man bekommt diese dann nicht mehr herunter und hängt ziemlich schief im Wasser. Da hilft nur eine langsame Rolle vorwärts. Aber trotz der Schwierigkeiten und einer Sicht von nur 6 Metern habe ich dennoch viele Krabben (tellergroße King Crabs), Krebse, Langusten und andere Schalentiere gesehen. Der Boden des Kanals ist voll damit, es gibt fast keinen Platz, um seine Flosse dort abzusetzen.

Der zweite Tauchgang war auch ok, vor allem die riesigen Algen, Kelbs genannt, waren beeindruckend. Diese ragen vom Boden bis zur Wasseroberfläche und bilden einen Unterwasserurwald, der wunderschön anzusehen ist, vor allem wenn die Sonne von oben hereinscheint.

Bilder Feuerland