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Blog Weltreise 2008/2009

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Tauchen am Great Barrier Reef

20. Januar 2009, Martin Erichsen - Australia

Ich hätte mir doch in Deutschland ein Unterwassergehäuse für meine Digicam (IXUS 75) kaufen sollen, unterwegs bekommt man das natürlich nicht, kein Laden hat ein Gehäuse für so ein altes Modell vorrätig. Aber ich wollte nicht so viel mit mir herumschleppen und hatte auch das Gefühl, noch nicht genug Taucherfahrung zu haben. Deshalb gibt es von meinen Tauchabenteuern am Great Barrier Reef auch nur ziemlich langweilige Überwasserbilder:

Ich bin von Melbourne aus nach Cairns geflogen und dort mit Prodive auf eine dreitägige Tauchsafari gegangen. Das war schon ziemlich anstrengend, in den drei Tagen haben wir insgesamt 11 Tauchgänge gemacht (davon 2 Nachttauchgänge). Neu war für mich dabei, dass die Tauchgänge nicht geführt waren, ich musste mich also mit meinem Tauchbuddy Franz aus Südafrika selber im Riff zurechtfinden. Bisher war ich immer gewöhnt, schön gemütlich dem Tauchguide hinterherzuschwimmen. Die Orientierung hat dann aber alles in allem ganz gut geklappt und ich habe wieder was Neues gelernt.

Ich will gar nicht alles aufählen, was ich gesehen habe, deshalb hier nur die Highlights: mehrere Graue Riffhaie, Weissspitzen-Riffhaie, einen jungen Adlerrochen, viele Schildkröten, Nemos natürlich und eine Reihe Riesenbarsche.

Nach Cairns ging es zum Yongala Wrack nach Ayr (nahe Townsville), einem der besten Wracktauchplätze der Welt. Die SS Yongala ist 1911 in einen Sturm geraten und ohne eine Spur gesunken. Das Wrack wurde erst 1958 an der Küste vor Ayr auf halben Weg zwischen Küste und GBR entdeckt. Die Leichen der 122 Opfer wurden nie geborgen und die Reste befinden sich immer noch im Innern des Wracks. Ganz schön unheimlich. Bei Tauchern beliebt ist die Yongala, weil sie wie ein Magnet auf Fische wirkt. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll und es werden ab und zu auch die aggressiven Bullenhaie gesichtet, allerdings hatte ich nicht so viel Glück. Aber die Tauchgänge waren sagenhaft, die Höhepunkte: ein großer Schwarm eleganter Barrakudas und ein riesiger über zwei Meter langer Queensland Grouper.

Bilder Cairns und Townsville


Melbourne

15. Januar 2009, Martin Erichsen - Australia

Nach Alice Springs ging es wieder zurück nach Melbourne, Australiens zweitgrößter Stadt. Die Rivalität zwischen Melbourne und Sydney ist noch stärker als zwischen Köln und der verbotenen Stadt. Melbourne sieht sich als Kulturhauptstadt Australiens und wirft Sydney Oberflächlichkeit vor. Sydneys Lage ist aber auch unvergleichlich und in einer Stadt mit unzähligen Stränden hat natürlich Strandleben und gutes Aussehen oberste Priorität. Melbourne kann nicht mit solchen Äußerlichkeiten auftrumpfen, dafür hat es aber eine riesige Musik- und Kulturszene, bedeutende Museen, unzählige schicke und trendige Läden und Restaurants.

Ich habe mir die Museen angesehen und bin glücklicherweise in der National Gallery of Victoria: International über eine Andreas Gursky Ausstellung gestolpert, die ich letztes Jahr unbedingt in München sehen wollte, es aber leider nicht geschafft hatte. Da habe ich mich sehr gefreut und die riesigen Bilder in natura zu sehen ist schon ein Erlebnis.

Toll war auch die Ausstellung "Setting the Scene" im Australian Museum for the Moving Image, die eigentlich unter dem Titel "Moving Spaces" in Berlin gezeigt wurde und hier um den Teil zum Buz Luhrmann Film Australia (Nicole Kidman und Hugh Jackman) erweitert wurde. Gezeigt wurde alles zum Setdesign bekannter Filme: Storyboards, Zeichnungen, Modelle und Interviews zu Filmen wie Matrix, Metropolis, Mon Oncle, Alien, Clockwork Orange, aber auch vieler deutscher Filme, beispielsweise das Experiment.

Bilder Melbourne


Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon

12. Januar 2009, Martin Erichsen - Australia

Von Sydney aus sind wir nach Melbourne geflogen, hatten da einen Tag Aufenthalt und dann ging es weiter direkt ins Herz Australiens, nach Alice Springs.

Im Gegensatz zu Südamerika gibt es in Australien eine Menge Billigairlines (JetstarTiger AirwaysPacificblue) und Flüge sind hier extrem billig. Bei den Distanzen und hohen Preisen für Bus und Bahn ist das Flugzeug, wenn man mal die CO2-Bilanz ausblendet, das beste Fortbewegungsmittel. Allerdings bekommt man dann kein Gefühl für die Größe des Kontinents, die Entfernungen hier sind gigantisch.

In Alice Springs haben wir eine dreitägige Tours zum Uluru (Ayers Rock), Kata Tjuta (the Olgas) und dem Kings Canyon gemacht, inklusive Camping im Outback in sogenannten Swags, Schlafsäcke mit Matratze integriert, und Lagerfeuer. Die Gruppe war groß (30 Leute im Bus) und nett, die Hitze von um die 38 Grad im Schatten im Outback erträglich, da die Luft extrem trocken war. Sehr störend waren allerdings die Fliegen, die einen schon am Flughafen in Alice Springs überfallen und dann ständig verfolgen. Ohne Fliegennetz hält man es nicht aus und ich hatte ständige Fliegen auf meinen Fotos, die sind einfach überall. Wie Rinder, Katzen, Kamele und Ratten sind auch die Fliegen von den Siedlern eingeführt worden, sie kamen per Schiff mit den ersten Viehtransporten und haben sich seitdem ungehindert vermehrt.

Ayers Rock ist sehr beeindruckend, auch wenn zum Sonnenuntergang und -aufgang hier schon fast Volksfeststimmung herrscht. Schwärme von Touris bevölkern die Aussichtspunkte und sind dann aber auch Minuten nach dem Spektakel verschunden. Ich habe natürlich auch das obligatorische Australienurlaubsfoto vom Ayers Rock geschossen, das muss eben sein. Den Ayers Rock zu besteigen ist übrigens höchst unerwünscht (seltsamerweise aber nicht verboten), denn der Fels ist eine der wichtigsten heiligen Stätten der Aborigines und wird von diesen nur zu zeremoniellen Zwecken erklommen. Fotografieren an einigen Stellen am Fels ist auch verboten, da Abbildungen heiliger Orte nicht erlaubt sind.

Es ist ganz interessant, die Gesetze der Aborigines sind sehr strikt und es gibt klare Regeln und Verbote für Männer und Frauen in den verschiedenen Altersgruppen. Männer dürfen beispielsweise keine Frauenwerkzeuge berühren und umgekehrt. Wissen unterliegt ebenfalls strengen Gesetzen. Wer wann was wissen darf ist genau geregelt und Verstösse gegen die Gesetze werden hart bestraft. Dies ist bei den extremen Lebensverhältnissen im Busch auch notwendig, denn kein Stamm kann sich Reibungsverluste durch Streitigkeiten leisten.

Bilder Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon