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Blog Transafrika 2010/2011

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Luxor & Aswan

25. Dezember 2010, Martin Erichsen - East Africa

Als ich in Kairo gen Luxor aufgebrochen bin, hat es stark gestürmt und der Himmel war gelblich-grau vor Sand. Ich hatte doch etwas Bedenken, ob der Sandsturm nicht schlimmer werden würde, aber es ging. Das Fahren war anstrengend, vor allem in den Passagen durch die Wüste abseits des Nils, wo der Wind über die Ebene fegte. Am geschützten Ufer des Nils ging es und ich habe nach einigen Stunden und 250 Kilometern die Stadt El Minya erreicht, um dort Zwischenstopp zu machen. Habe mich dort in einem Mittelklasse Hotel in meinem Zimmer mit Satelliten-TV und Nilblick erholt und Abends Wall-E gesehen.

Am nächsten Tag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein weiter nach Luxor, 400 Kilometer mit unzähligen Checkpoints durch viele kleine Dörfer am Nil. Die Landschaft ist atemberaubend. Felsen links, der breite Nil rechts, Wüste, Felder, Palmen. Die bewirtschafteten Bereiche erinnern mich sehr stark an Indien, die Wüste wiederum ist karg und felsig. Kurz vor Sonnenuntergang bin ich in Luxor angekommen und habe das Happy Land Hotel gefunden, eine kleine saubere Bleibe etwas abseits des zentralen Luxor Tempels. Ich bin zwei Tage in Luxor geblieben, den ersten Tag galt es das Westufer mit den Tempeln von Karnak, dem Luxor Museum und dem Luxor Tempel zu erkunden.

Am zweiten Tag habe ich mir dann das Ostufer vorgeknüft, Highlight ist hier natürlich das Tal der Könige, das Ramesseum, die Memnonkolosse, der Hatschepsut Tempel und mein Favorit, der Tempel Medinet Habu.

Nach dieser ganzen Tempelorgie war ich ziemlich müde und froh, mich durch die Besuchermassen durchgekämpft zu haben. Die Eintrittspreise in Ägypten sind auch gesalzen. Das Ticket pro Sehenswürdigkeit kostet 5 und 15 Euro. Das summiert sich schnell auf.

Bilder Ägypten

Nach Aswan sind es von Luxor nur 270 Kilometer. Bis vor Kurzem musste man die Strecke noch in einem geschützten Konvoi zurücklegen, das hat sich glücklicherweise geändert. Wieder galt es einige Checkpoints zu passieren, wobei die Beamten immer sehr freundlich und zu einem Spaß aufgelegt waren. Ein Lächeln und eine angebotene Zigarette bewirken hier Wunder.

In Aswan habe ich eine anstrengende Tour nach Abu Simbel gemacht, die morgens um halb vier Uhr startet. Um vier Uhr geht es im Konvoi die 280 Kilometer nach Abu Simbel, dreieinhalb Stunden im Minibus. Eine gute Stunde Sightseeing, dann weider dreieinhalb Stunden zurück. Hight Dam schauen, rüber auf Philae Island, einem ptolomäischen Tempel aus der hellenistischen und römischen Zeit, in welchem Isis gehuldigt wurde. Dann endlich zurück. Habe den Rest des Abends bis zum anderen Morgen durchgepennt. Abu Simbel und Philae wurden in einer ingeniertechnischen Meisterleistung umgesiedelt, da sie sonst für immer vom Wasser des Aswan-Staudammes verschluckt worden wären. Das im Hinterkopf, fühlen sich beide Sehenswürdigkeiten eher an wie ein Freilichtmuseen.

Vor meiner Abreise in den Sudan habe ich noch das schnelle Internet meines Hotels ausgenutzt und eine Menge Bilder hochgeladen. Wie die Internetverbindungen im Sudan sind, weiß man ja nicht, vermutlich jedoch eher langsam.

Am Samstag, zwei Tage vor der Abreise, habe ich mein Ticket für die Fähre nach Wadi Halfa gekauft. 60 USD für die zweite Klasse, ein Platz irgendwo auf dem Deck und 40 USD für mein Motorrad auf einem extra Ponton, der getrennt fährt. Für das Ticket benötigt man allerdings eine Bescheinigung vom Traffic Court, dass man in Ägypten ein sauberes Unfallregister hat. Also hin, dank GPS kein Problem. Als ich dort ankam, sah ich schon die anderen Overlander Schlange stehen. Insgesamt werden zwei große Trucks und sieben Geländewagen (Landcruiser und Landrover) mit mir auf der Fähre sein, leider kein weiterer Motorradfahrer. Schade. Mit der Bescheinigung, die in nur drei Stunden ausgestellt war, ging es dann zum Büro der Fährgesellschaft und dort wurden endlich unsere Tickets ausgestellt. Damit hatte ich dann den Samstag auch gut hinter mich gebracht. Am Montag Morgen um acht Uhr haben wir uns dann alle an der Station der Verkehrspolizei getroffen, von wo aus wir gemeinsam mit einem Beamten Richtung Hafen aufgebrochen sind. Dort galt es alle Formalitäten der Ausreise zu erledigen, was viel Warten und unzählige Stationen bedeutete. Um es kurz zu machen, um fünf Uhr waren wir soweit, die Fahrzeuge auf dem Ponton verladen, mein Motorrad sicher vertaut und wir an Bord der Fähre, welche dann eine halbe Stunde später endlich ablegte.