Ägäische Küste
- 21. September 2010 - Middle East
Gut dass ich keine Autobahnkarte gekauft habe, in der ganzen Türkei gibt es nur etwa tausend Kilometer Autobahn, zwischen Istanbul und Ankara und um die Ballungszentren des Landes herum. Außerdem kommt man mit dem Motorrad bestens an den Schranken der voll automatisierten Zollstationen vorbei.
Nach einer Übernachtung in Bursa, lange Zeit Hauptstadt des Osmanischen Reiches, zieht es mich an die Ägäischen Küste, um mir dort die alten Ionischen Städte anzusehen. Auch wenn es den Türken nicht passt, aber die Griechen haben hier viele Spuren ihrer bewundernswerten Kultur hinterlassen und die archäologischen Ausgrabungsstätten Pergamon, Ephesus, Milet und der Apollo-Tempel in Didyma sind Pflicht für jeden Reisenden der sich ein wenig für Geschichte interessiert. Am beeindruckensden fand ich die Akropolis von Pergamon hoch über der Stadt Bergama. Ephesus, besonders die Bibliothek von Celsius und die Hügelhäuser der Patrizier, ist natürlich faszinierend, man sollte nur Nachmittags kommen, denn morgens wird man von den Massen an Pauschaltouristen überrannt, die in Busladungen aus den Urlaubsressorts heran gekarrt und dann durch die Ruinen getrieben werden.
Bilder Pergamon
Pienes auf dem Weg nach Milet ist sehenswert, vor allem Wegen seiner Lage am Fuße eines riesigen Tafelberges. Auf dem Weg dorthin mache ich auch Bekanntschaft mit den Türkischen Straßenbaukünsten. Hier wird gerne mal die gesamte Straße geteert und die Verkehrsteilnehmer dürfen dann sehen wo sie bleiben. Ich bin unwissend über den frischen Asphalt gefahren, dementsprechend sah meine liebe Tenere, meine Schuhe und Hose aus. Als ich an der nächsten Tankstelle anhielt, qualmte mein Moped fürchterlich, der ganze Motor war voll mit frischem stinkendem klebrigen Teer. Mit Benzin und Lappen durfte ich dort mich und meine Yamse säubern, eine ganz schöne Schinderei in der Mittagshitze.
Milet war damals vor Ephesus das wirtschaftliche Zentrum Ioniens, heute zieht aber Ephesus deutlich mehr Touris an. Milet ist noch nicht so weit ausgegraben, bis auf das riesige Amphitheater liegen die meisten Schätze noch unter der Erde verborgen.
Der Apollo-Tempel in Didyma ist schon allein durch die Größe und Vielzahl seine Säulen beeindruckend, eine von über 50 Säulen ist 14 Meter hoch. Nach der Zerstörung durch die Perser wurde der Tempel des Orakels von Alexander, nachdem es ihm gesagt bestätigte, er stamme von Zeus ab, neu aufgebaut und es entstand eines der sieben Weltwunder der Antike.
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