Plovdiv
- 19. September 2010 - Europe
Plovdiv, komischer Name, habe ich vorher noch nie gehört. Ich bin aber sehr froh, dass ich nicht in Sofia Halt gemacht und mich mal wieder auf den Rat des Lonely Planet verlassen habe. Sofia soll nur mäßig interessant sein, außerdem läuft man dort Gefahr, von Rudeln streunender Hunde zerfleischt zu werden.
Da ist Plovdiv ganz anders, Bulgariens drittgrößte Stadt hat eine lange Geschichte und eine wunderschöne Altstadt. Erobert von dem Mazedonischen König Philipp II, Alexanders Vater, und sogleich in Philippopolis umbenannt, dann Teil des römischen Reiches, anschließend zur wichtigen Handelsstadt im ersten Bulgarischen Reich aufgestiegen, den Türken zum Opfer gefallen und 500 Jahre von den Osmanen beherrscht wurde Plovdiv Ende des 19. Jahrhunderts ein reicher Wirtschaftsstandort im wiedergeborenen Bulgariens. Aus dieser Zeit stammen die herrschaftlichen Holzvillen, deren Stil als Bulgarischer Barock bezeichnet wird und von denen einige samt Mobiliar sehr gut erhalten sind.
Es gibt noch eine Reihe von Museen, ein römisches Amphitheater und orthodoxe Kirchen, alles praktischerweise in unmittelbarer Nähe des Plovdiv Guesthouse. Ich konnte so Wäschewaschen und Sightseeing miteinander verbinden.
Ich bin dann, weil alles so gemütlich und bequem war, noch einen Tag länger geblieben und habe einen Ausflug zur Burg in Asenovgrad und zum Nähe gelegenen Batschkovo Kloster gemacht. Als ich an der Burg ankam leuchtete die Blinkerwarnlampe, obwohl der Blinker ausgeschaltet war. Da ist wohl bei der Wäsche kurz vorher Wasser eingedrungen. Der Wärter der Burg kam an, ein junger Typ, und fragte was den los sei, er wäre selbst Motorradfahrer und Mitglied in einem Motorradklub, den Tornados in Asenovgrad. Wenn ich Hilfe benötigen würde, sollte ich einfach zum Klub fahren. Wir haben uns länger unterhalten, wie das eben so ist unter echten Bikern. Zum Abschied hat er mich nochmal herzlich eingeladen und mir noch einen Sticker für meine Kutte gegeben.
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