Blog Weltreise 2008/2009

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Montevideo

23. December 2008, Martin Erichsen - Americas

Von Rio aus bin ich nach Bünos Aires geflogen, denn ich wollte mir dann die alternative vierzigstündige Busreise doch nicht antun. Der Flug war nicht ganz billig, 250 EUR mit GOL, aber leider sind Flüge innerhalb Lateinamerikas generell ziemlich teuer. Nach einem Tag Ruhepause in BA habe ich dann mit der Fähre den Rio de la Plata überquert, um die Hauptstadt Uruguays zu besuchen.

Montevideo wird immer als kleine Schwester BAs beschrieben, ruhiger, aber dennoch attraktiv, vor allem durch den hohen Studentenanteil und ein reges Nachtleben. Davon habe ich allerdings nicht allzuviel mitbekommen, ich fand Montevideo eher verschlafen und langweilig, aber wahrscheinlich muss man wie überall Leute kennen, die einen herumführen und die guten Läden zeigen.

Dafür habe ich in meinem Hostel zwei nette deutsche Mädels kennengelernt, mit denen ich einen ruhigen Tag verbracht habe: Wir haben uns an den Pier im Hafen gesetzt, lecker Mate getrunken und die Containerschiffe beobachtet. In jedem Hafen der Welt und auf jedem Containerschiff findet man Container mit der Aufschrift Hamburg Süd, das erinnert einen immer an die ferne Heimat :-)

Bilder Montevideo


Salar de Uyuni

07. November 2008, Martin Erichsen - Americas

Wie der Machu Picchu in Peru ist die Salar de Uyuni in Bolivien ein Muss für jeden Reisenden. Uyuni ist eine kleine Stadt mitten in der Wüste und es gibt hier nichts zu sehen. Neben einer Reihe von mittelprächtigen Pizzerien und Hotels gibt es insgesamt über 60 Agenturen, die Rundreise im südwestlichen Teil Boliviens anbieten. Fast alle Reisenden machen eine drei- oder viertägige Tour durch und um die Salar de Uyuni, einer riesigen Salzwüste und die ist definitiv das Highlight einer jeden Reise.

So habe auch ich nach Internetrecherche eine Agentur mit guten Bewertungen gewählt: Oasis Tours. Die waren etwas teurer, aber dafür hatten wir einen vernünftigen Toyota Landcruiser, eine gute Köchin und einen Fahrer, der nicht besoffen war. Im Lonely Planet stehen ein paar Horrorgeschichten und es wird dringend geraten sich Zeit bei der Wahl des Abieters zu nehmen.

So ging es dann los, zwei Belgische Pärchen, Bart und Wendy, Jerome und Karoline, Roland aus der Schweiz, Reynaldo unser Fahrer, Martha, die Köchin und ich. Die Gruppe war gut, was bei drei Tagen und zwei Übernachtungen natürlich sehr wichtig ist. Wir hatten keine Pannen und so war die gesamte Tour ein ungetrübtes Erlebnis. Neben der Salzwüste geht es drei Tage über holprige Staubpisten durch tolle Landschaften zu diversen Lagunen. Die beeindruckensten sind die Laguna Colorada in tiefem rot und die Laguna Verde in einem knalligen Grün. Die Lagunen sind voller Flamingos, die dort brüten. Auch wenn es auf den Fotos anders aussehen mag, dort im Hochland ist es ziemlich kühl. Tagsüber weht meistens ein eisiger Wind, so dass man immer eine Jacke braucht. Nachts gehen die Temperaturen auf minus 10 Grad runter, ohne Schlafsack oder einige warme Wolldecken übersteht man die Nacht in den ungeheizten Unterkünften nicht. Die Assoziation von Flamingos und topischen Temperaturen, Palmen und Strand wirft man da schnell über Bord.

Ich bin immer noch ganz beeindruckt von der Schönheit dieses Teils Boliviens, aber am besten ihr seht selbst.

Bilder Salar de Uyuni


La Paz & Sucre

03. November 2008, Martin Erichsen - Americas

Von dem Titikakasee aus ging es nach La Paz, der grössten und wichtigsten Stadt des Landes und dem Regierungssitz Boliviens. Die Hauptstadt ist Sucre, eine kleine Stadt von der Grösse Münsters südlich von La Paz, in welcher die Unabhängigkeit des Landes proklamiert wurde.

La Paz ist schon sehr beeindruckend und von seiner Lage her einzigartig: es liegt auf 3.660 m in einem Canyon und ist umgeben von El Alto, einer der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. La Paz und El Alto haben beide jeweils 800.000 Einwohner.

Wenn man den Canyonrand von El Alto hinunter nach La Paz fährt, hat man einen athemberaubenden Blick über das Stadtzentrum. Im Gegensatz zu anderen Metropolen gilt, je tiefer desto wohlhabender und je höher, desto ärmer. Die besten Wohngegenden liegen weit unten im geschützten Canyon, denn dort ist das Klima viel milder und angenehmer.

Ich bin Sonntag abend angekommen und am Montag erreichte der vom Präsidenten Evo Moralez initiierte Protestmarsch der Campesinos und Indios La Paz. Evo hat eine neue Verfassung vorgelegt, welche die Rechte der Indios stärkten und sozial gerechter sein soll. Diese ist aber den wohlhabenden Halbmondstaaten (allen voran Santa Cruz) im östlichen Tiefland zu sozialistisch und so blockieren sie im Kongress die Entscheidung  für ein Referendum. Um für dieses Referendum zu kämpfen und Evo zu unterstützen sind hunderttausende Bauern und Indios aus allen Landesteilen nach La Paz gezogen und ich war mitten drin. Die Proteste waren friedlich, denn der Konflikt findet nicht in La Paz und dem Hochland statt, da steht man hinter Evo, der schon fast überall wie ein Popstar gefeiert wird.

Nach einigen Zugeständnissen hat der Kongress am Dienstag dann dem Referendum am 25. Januar zugestimmt. So ist alles doch alles gut ausgegangen.

Bilder La Paz und Sucre

Nach den zwei Tagen in La Paz bin ich mit dem Nachtbus nach Sucre gefahren. Sucre liegt tausend Meter tiefer als La Paz und deshalb ist das Klima dort sehr mild. Sucre ist bekannt für seine Sprachschulen und hat eine rege Studenten- und Kneipenszene. Die Stadt hat mich sehr an Oaxaca in Mexiko erinnert, wo ich meinen Sprachkurs gemacht habe.