Ich bin von Brisbane aus nach Christchurch geflogen, habe mir da ein günstiges Auto gemietet und damit zwei Wochen lang die Südinsel unsicher gemacht. Man kann hier zwar auch mit dem Bus reisen (es gibt hier normale Linienbusse und sogenannte Hop-on-off-Busse, die alle Sehenswürdigkeiten anfahren und man dann jederzeit aus- und einsteigen kann), aber Mietwagen sind günstig, man ist flexibel und kann jederzeit unterwegs anhalten. Die Strassen sind bestens ausgeschildert und sich zu verfahren ist fast unmöglich. Noch dazu ist der Verkehr sehr ruhig, denn es leben nur 1 Million Menschen (von 4 Millionen in ganz NZ) auf der Südinsel und somit trifft man auf den Landstrassen fast nur andere Touris mit Mietwagen und Wohnmobilen. Glücklicherweise ist NZ auch nicht sehr gross, die Nord- und Südinsel zusammen sind etwas grösser als Grossbritannien, so dass man nicht die gesamte Zeit hinter dem Steuer verbringt.
Landschaftlich ist NZ der Hammer, innerhalb einer halbtägigen Autofahrt kann man unterschiedlichste Klimazonen bestaunen: Berge, Gletscher, Fjorde, Traumstrände und Regenwälder, das ist unglaublich. So wechselhaft wie die Landschaft ist allerdings auch das Wetter. Mehrere Jahreszeiten an einem Tag kommen häufiger vor und wenn man auf das Wetter angewiesen ist, hilft nur Beten :-)
Von Christchurch aus bin ich zum Mount Cook gefahren, Neuseelands höchstem Berg und habe dort eine Tageswanderung zu Müller Hut gemacht. Ganz schön anstrengend, der Austieg (ca. 1000 Höhenmeter) hat insgesamt 3,5 Stunden gedauert, herunter ging es dann in 2 Stunden. Habe unterwegs noch Georg getroffen, einem 19 jährigen Deutschen, der mit Travel&Work-Visum durch das Land reist und zwischendurch arbeitet.
Anschliessend ging es nach Te Anau in Fjordland ganz im Süden, dort habe ich eine Tageswanderung auf einem Teilstück des berühmten Kepler Tracks gemacht. Am nächsten Tag bin ich über die szenische Strasse von Te Anau zum Mildford Sound gefahren, um dort morgens bei Regen und Nebel die obligatorische Bootstour zu machen. Die Stimmung war dennoch toll und die Fotos vom Fjord sind sehr stimmungsvoll geworden.
Von Milford Sound aus bin ich weiter nach Queenstown gefahren, ein kleiner Ferienort, der vor allem durch sein reges Nachtleben und seine extremen Freizeitangebote bekannt ist. Hier hat AJ Hackett als erster das Bungee-Springen kommerziell angeboten und man kann unter anderem mit Skydiving, Jet Boating oder dem berühmten 134 m Nevis-Bungee-Jump den Mut und die Nerven testen. Ich habe nur Jet Boating im Shotover River ausprobiert, das war ganz cool war, aber nicht extrem nervenbelastend. Dennoch hat es Spaß gemacht.
Einen Skydive wollte ich am Lake Wanaka machen, der nur wenige Kilometer von Queenstown entfernt ist, denn von dort soll man bei gutem Wetter Blick auf den Mount Cook haben. Leider war es aber an meinem Sprungtag zu windig und so musste ich den Tandem-Sprung aus 15.000 Fuß Höhe leider verschieben.
Nach Queenstown ging es weiter an die Westküste der Südinsel und ich habe einen kurzen Fotostopp am Fox Gletscher gemacht. Noch am selben Tag bin ich weiter zum nur 25 km entfernten Franz Joseph Gletscher (der Österreicher von Haas hat den entdeckt und nach dem Kaiser benannt), dort habe ich übernachtet und am nächsten Morgen eine halbtägige Wanderung auf dem Gletscher mit Wanderstiefeln und Steigeisen gemacht. Leider war das Wetter wieder nicht so gut, aber nach anfänglichem Regen war es zumindest fast die ganze Zeit trocken, wenn auch nicht sonnig.
Danach bin ich weiter an der traumhaften Westküste Richtung Norden gefahren, habe mit die Pancake Rocks in Punakaiki angesehen und in Westport übernachtet, um am nächsten Morgen zum Abel Tasman Nationalpark weiterzufahren. Dort wollte ich eine Tageswanderung an der Küste machen, man kann sich mit einem Wassertaxi in eine nördliche Bucht bringen lassen und dann ein Teilstück des Abel Tasman Coastal Tracks laufen und sich anschließend wieder vom Wassertaxi abholen lassen. Leider hat es wieder den ganzen Tag geschüttet, so dass ich nur eine Tour mit dem Wassertaxi gemacht habe.
Weiter gings nach Nelson, dort war ich im lokalen Museum und Abends im Kino (Gran Torino von Clint Eastwood, ein sehr guter Film, kann ich wärmstens empfehlen). Von Nelson bin ich über den Queen Charlotte Drive, einer wunderschönen Strasse am Queen Charlotte Sound entlang, nach Picton gefahren, wo ich dann die Fähre zur Nordinsel genommen habe.
So, das waren zwei Wochen im Schnelldurchlauf.