Potosi
- 05. November 2008 - Americas
Potosi war im 17. Jahrhundert eine der grössten und reichsten Städte der Welt. Zu dieser Zeit hatte Potosi etwa 200.000 Einwohner und war damit mehr als doppelt so gross wie London oder Paris. Mehrere hundert Jahre hat der Cerro Rico den spanischen Hof mit Silber versorgt.
Heute wird in kooperativen Minen immer noch nach Silber und Zinn gegraben, allerdings sind die Vorkommen gering und die Preise für die Metalle weltweite rückläufig. So arbeiten die meisten Bergleite für einen Hungerlohn unter abenteürlichen Bedingungen. Viele Bergleute sterben nach 15-20 Jahren Minenarbeit an der Staublunge.
Als Touri kann man nun diese Minen besuchen. Man wird in Schutzkleidung gesteckt, dann zu kleinen Läden gefahren, in denen man ein paar Geschenke für die Bergleute kaufen sollte: Coca, Getränke und Dynamit (!). Ohne sich ausweisen zu müssen kann jeder in Potosi für umgerechnet 2 EUR einen Satz Sprengstoff kaufen (eine Stange Dynamit mit Zünder). Freitags, wenn unter Tage nach der Arbeit noch ein ordentliches Besäufnis stattfindet, ist 96 prozentiger Alkohol in Flaschen auch sehr willkommen.
Mit diesen Geschenken ausgestattet ging es dann für eineinhalb Stunden in die Mine. Es war interessant und auch sehr anstrengend. Unten ist es ziemlich heiß, eng und vor allem staubig (und das alles auf 4000 m Höhe, wo die Luft zusätzlich noch recht dünn ist). Nach Abstieg in die dritte Ebene und anschließendem Wiederaufstieg, war ich nassgeschwitzt und habe mich gefühlt, als hätte ich eine ganze Schachtel Zigaretten geraucht. Die Mineros haben definitiv den härtesten Job der Welt!
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