Islas Ballestas und Paracas
- 05. October 2008 - Americas
Ich habe mich nun Richtung Pisco aufgemacht, um die Islas Ballestas zu besuchen, die Galapagos Inseln für Arme wie der Lonely Planet zu berichten weiss. Die Pazifikküste Perus ist extrem artenreich, denn das kalte planktonreiche Wasser des Humboltstroms bietet eine ideale Nahrungsgrundlage für viele Fischarten. Die Islas Ballestas sind Brutstätte unzähliger Vogelarten und Kinderstube von Pinguinen, Robben, Seelöwen und werden immer noch zur Gewinnung von Guano genutzt, Perus Exportschlager im 19. Jahrhundert.
Von Paracas aus, 15km südlich von Pisco, werden zweistündige Bootstouren angeboten und so hatte ich geplant, in Pisco zu übernachten. Ich habe zwar von dem Erdbeben im August letzten Jahres gelesen (7.9 auf der Richterskala, das Epizentrum lag 40km von Pisco entfernt im Meer war), dachte aber, dass ein Jahr später wieder Normalität eingekehrt wäre. Die Stadt wurde zu 70% zerstört und ich wollte erst dem Taxifahrer nicht glauben als er mir sagte, in Pisco gäbe es keine Übernachtungsmöglichkeiten, ich nahm an, es handle sich um die üblichen Tricks, um eine Provision herauszuschlagen. Als wir allerdings im Zentrum ankamen, war ich wirklich betroffen. Es war kaum ein unbeschädigtes Haus zu finden, die Kirche an der Plaza de Armas komplett zerstört, Staub und Schutthaufen überall. Die Menschen wohnen immer noch in provisorischen Holzhütten und natürlich kein Hotel weit und breit in Sicht. So bin ich dann doch dem Rat meines Fahrers gefolgt und habe in Paracas übernachtet.
Der nachste Tag sollte ziemlich heftig werden. Um 8 Uhr ging es per Boot raus zu den Inseln, und ich habe geknipst wie ein Verrückter, bei der Kulisse ist das nicht verwunderlich. Um 10 Uhr war ich wieder im Hotel und wollte nach Nazca weiterreisen, habe dann aber eine weitere Tour gebucht: Besuch des Nationalparks von Paracas (hier gibt es eine von Eisenablagerungen rotgefärbte Wüste, wilde Buchten und steile Kliffs zu sehen), Mittagessen, Fahrt nach Ica zur Wein- und Pisco-Probe, Weiterfahrt in die Oase von Huacachina inklusive Buggyfahrt durch die riesigen Sanddünen, Sandboarding die Dünen herunter und zu guter letzt die zweistündige Busfahrt nach Nazca. Abends bin ich, wie man sich vorstellen kann, todmüde ins Bett gefallen.
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